Erfahren Sie mehr über den Tierschutzgedanken hinter der Katzenkastration.
Diese Seite erklärt, warum die Kastration von Katzen wichtig ist, beschreibt die Unterschiede bei männlichen und weiblichen Tieren.
Was bedeutet Kastration bei Katzen?
Hier finden Sie wichtige Antworten zur Kastration.
Was passiert bei einer Kastration ?
Kastration ist ein chirurgischer Eingriff, der Katzen unfruchtbar macht. Bei weiblichen Katzen (Katzen, „spay“) entfernt der Tierarzt üblicherweise die Eierstöcke – oft zusammen mit der Gebärmutter (Ovariohysterektomie). Bei männlichen Katzen (Kater, „neuter“/Orchiektomie) werden die Hoden entfernt. Beide Eingriffe werden in Narkose durchgeführt und sind Routineoperationen in der Veterinärmedizin.
Nachsorge und mögliche Komplikationen ?
Nach der Operation sollten Sie die Wundheilung beobachten, das Tier ruhig halten und ggf. einen Halskragen nutzen, damit es nicht an der Naht leckt. Leichte Müdigkeit und Appetitminderung am ersten Tag sind normal; ungewöhnliche Schwellungen, anhaltende Blutung, Fieber oder starke Schmerzen sollten jedoch sofort tierärztlich abgeklärt werden. Komplikationen sind selten, aber möglich (Infektion, Nachblutung, Narkoserisiken).
Hormonelle und verhaltensmäßige Auswirkungen ?
Was ändert sich hormonell: Durch die Entfernung der Keimdrüsen (Eierstöcke bzw. Hoden) sinkt die Produktion der Geschlechtshormone (z. B. Östrogene, Progesteron, Testosteron). Das beseitigt oder reduziert geschlechtsbedingte Verhaltensweisen.
Typische Effekte:
- Weibliche Katzen gehen nicht mehr in Läufigkeit und können nicht trächtig werden; hitzebedingte Geräusche und Unruhe entfallen meist.
- Kater zeigen weniger Revierverhalten, Markieren (Urinieren) und Aggressionsneigung gegenüber Artgenossen nimmt oft ab; das Streunen reduziert sich.
Gesundheitliche Langzeiteffekte: Kastration kann das Risiko bestimmter Erkrankungen senken (z. B. bei weiblichen Katzen ein verringertes Risiko für einige Mammatumore, je nach Zeitpunkt der Kastration); andererseits kann es zu Stoffwechselveränderungen kommen, weshalb Gewichtskontrolle wichtig ist. Einzelheiten und Abwägungen besprechen Sie am besten mit Ihrer Tierärztin / Ihrem Tierarzt.
Ablauf ?
Voruntersuchung: kurze klinische Untersuchung; bei älteren oder auffälligen Tieren werden ggf. Blutwerte vorab empfohlen.
Narkose & Vorbereitung: Allgemeinanästhesie, Rasur/Desinfektion der Operationsstelle, Überwachung (Herz/Atmung).
Operation:
- Kater: meist kleine Schnitte an/bei den Hoden, Entfernung der Hoden; relativ kurz.
- Katze: Bauchöffnung, Entfernung der Eierstöcke ± Gebärmutter; etwas aufwändiger als beim Kater.
Aufwachphase & Entlassung: Überwachung nach der Narkose; viele Tiere dürfen am selben Tag nach Hause, manche müssen über Nacht bleiben. Die Nachsorge umfasst Schmerzmittel und Beobachtung der Wunde.
Kosten ?
Die Kosten variieren stark nach Praxis, Region, Tieralter,
Übliche Kosten bei Katzen (weiblich) sind in der Regel teurer, typischerweise 100–300 € (in Einzelfällen können Werte darüber liegen).
Zusätzliche Posten (Voruntersuchung, Medikamente, evtl. Nächte in beim Tierarzt werden nicht vom Kastrationsfond getragen und können Ihre Kosten erhöhen.
Kater: häufig im Bereich von ca. 90–150 €.
Ist die Kastration gesetzlich vorgeschrieben ?
Für den Landkreis Miltenberg, gilt seit dem 10.07.2025 die Katzenschutzverordnung, die vorläufig bis zum 09.07.2028 gültig ist. Diese Verordnung schreibt vor das alle “freilaufenden Katzen”, kastriert, gekennzeichnet und bei einem Tierregister registriert sein müssen.
Was bewirkt die Kastration von Katzen — kurz und verständlich
Hier die wichtigsten Effekte in Bezug auf Hormone, Aggressivität und Verhalten — kompakt und praxisnah.
Hormonelle Veränderungen
Durch die Entfernung der Keimdrüsen (Hoden beim Kater, Eierstöcke — oft mit Gebärmutter — bei der Katze) sinkt die Produktion der Sexualhormone (Testosteron, Östrogene, Progesteron). Das hat direkte Folgen für körperliche Abläufe und hormonell gesteuertes Verhalten.
Auswirkungen auf Aggressivität und Territorialverhalten
Kater: Testosteron-reduzierte Kater sind meist weniger aggressiv gegenüber Artgenossen, zeigen weniger Revierkämpfe und deutlich seltener markierendes Harnspritzen außerhalb der Katzentoilette. Aggressives Verhalten, das hormonell getrieben ist (z. B. Revierverteidigung), nimmt häufig deutlich ab.
Katzen (weiblich): Aggression, die mit Rolligkeit, Stress oder Konkurrenzverhalten zusammenhängt, kann abnehmen. Nicht-hormonelle Aggression (z. B. angst- oder lernbasierte Aggression) bleibt davon meist unberührt.
Sonstige Verhaltensänderungen
Paarungsverhalten / Läufigkeit: Weibliche Katzen zeigen nach Kastration keine Läufigkeit mehr; Kater suchen seltener nach Paarungspartnerinnen und streunen weniger.
Markierverhalten: Urinmarkieren und starkes Revierverhalten nimmt bei vielen Tieren ab, besonders bei Katern.
Streunern/Umherziehen: Häufig reduziert — kastrierte Tiere bleiben tendenziell heimischer.
Ruhigeres Wesen: Viele Katzen wirken ausgeglichener; sie sind oft weniger unruhig oder aufgeregt in Situationen, die mit Sexualität/Revier zu tun haben.
Gesundheitliche & Stoffwechsel-Effekte
Kastration verändert den Stoffwechsel: Energiebedarf kann sinken — erhöhte Aufmerksamkeit auf Fütterung und Bewegung ist wichtig, um Übergewicht zu vermeiden.
Langfristig sinkt das Risiko bestimmter Erkrankungen (z. B. Gebärmutterentzündungen bei weiblichen Katzen; bei männlichen Katzen entfällt das Risiko von Hodentumoren). Konkrete Risiken und Vorteile besprechen Sie am besten mit Ihrer Tierärztin / Ihrem Tierarzt.
Wann wird die Verhaltensänderung sichtbar?
Verhaltensänderungen setzen unterschiedlich schnell ein — oft in Wochen bis wenigen Monaten. Manche Probleme (z. B. gelerntes Markieren oder Aggression) können bleiben und brauchen zusätzliches Training bzw. Verhaltensmanagement.
Praktische Tipps
- Besprechen Sie Zeitpunkt und Gesundheitscheck vorab mit dem Tierarzt (bei älteren oder kranken Tieren sind Voruntersuchungen sinnvoll).
- Nachsorge beachten (Schmerzmittel, Ruhe, Wundkontrolle).
- Ernährung anpassen und Bewegung fördern, um Gewichtszunahme zu vermeiden.
- Bei anhaltenden Verhaltensproblemen: Verhaltensberatung oder Training in Erwägung ziehen — Kastration ist kein Allheilmittel für alle Verhaltensprobleme.